Zusammenfassung und Verdeutlichung der Überlegungen zu einer besonderen Auslegung einer kentersicheren Proa, wie sie ähnlich in den beiden Artikeln ('Gedanken zur Fahrtenproa' und 'Pipemania') angesprochen wurden. Kernaussage:
Das folgende Beispiel setzt eine Abstimmung zwischen dem nachgebenden Rigg (Feder-, Gummizug) und dem Gewicht*Hebelarm des Amas voraus. Zuerst gibt das Rigg bis zum Anschlag nach, bevor der Ama aus dem Wasser komt.
1. Normale Segelstellung, der Winkel 'Rigg zu Wasserfläche' = 90°
Quelle: Mehrrumpfboote, Klaus D. Kurtz, Delius Klasing Verlag
Haben Wind und vor allem Welle das Boot doch noch auf die Seite gelegt, wird es vom Wind
immer mit dem Mast nach Luv gedreht (der hochstehende Ama wirkt wie ein Segel). Jetzt bewirken zwei Komponenten das automatische Wiederaufrichten:
1. Der unter das luvstehende Segel gereifende Wind
2. Der Ama (notfalls zusätzlich mit Wasser gefüllt)
Vor allem Ersteres kann zu einem sehr schnellen Aufrichten führen. Modellversuche haben das bestätigt.
Kritische Bemerkungen dazu sind sicher angebracht und jederzeit gerne gesehen:
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Einige Punkte aber noch vorab:
Sicher findet eine Kenterung meist bei schlechtem Wetter statt. Daher läßt nur die 'Automatik' des Wiederaufrichtens die Aussage 'kentersicher' zu. Desweiteren kann bei der Proa mit Delta-Rigg der relative kurze Stützmast sehr stabil und bei Teleskopausführung auch flexibel ausgeführt werden. Damit ist auch die Stabilität der 'Abstützung' im Wasser bei Seegang gewährleistet. Zuguterletzt kann auch noch das ganze Rigg gekappt werden, wodurch der Ama automatisch wieder aufs Wasser fällt.
Einige 'moderne' Proa-Fans haben diese guten Eigenschaften allerdings verschenkt - Sie benutzen ein 'einfacher' zu bedienendes Aero-Rigg oder Surf-Rigg und/oder einen 'Ausleger-Flügel' (siehe auch 'Multis und Kentern) in Lee - was die Kentersicherheit bzw. das Wiederaufrichten aus der 'stabilen Seitenlage' letzlich leider mindert!
Othmar Karschulin