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Website © Udo Wyklicky, Juli 2001

Segel Info über

Albanien ist, zumindest den Seglern, ein meist unbekanntes Revier. Eingebettet zwischen den Segeleldorados Kroatien und den Westl. Griechischen Inseln wird meist schnell daran vorbeigesegelt. Schuld daran war nicht zuletzt :

  • das Politische Klima
  • fehlende Segler-Infrastruktur
  • mangelnde Touristische Information
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Digital Sportbootkarte Die 3,5 Millionen Albaner sind uns meist nur aus den häufigen Tagesnachrichten geläufig. Albanerflüchtlinge auf obskuren Booten, die in Italien strandeten - oder Kosovo-Albaner (die Ethnisch hierhergehörten) im Bosniendebakel. Sie haben sich auch lange gegenüber Mitteleuropa oder anderen Balkanländern abgeschottet, trugen ihre Blutvandettas aus oder stöhnten über misslungene 5-Jahres-Pläne nach Sowjet- und Mao Mustern.

KulturAufatmend, nach einer der längsten Diktaturen in Osteuropa, zeigen sich aber auch hier nun die ersten Demokratischen Bemühungen, einhergehen mit Ethnischen und Religiösen Spannungen.

Der sonnige Küstenabschnitt der Adria ist ein Bilderbogen von Mediterranem Charme und Ex-Kommunismus. Die Gotteshäuser der Sunni Moslems, Christen und Griechisch Orthodoxen stehen friedlich neben Chinesischen Zementfabriken und Ostblock Wohnsilos. Am Idyllische Küstenabschnitt liegen nette kleinen Dörfern mit erhaltener Kulturtradition und herzlicher Gastfreundschaft. Zitrusfelder und Weingärten treten in Konkurrenz mit den erhabenen Bergwäldern und dem Tiefblau des Meeres. Mohnblumen schmücken hier noch die Wege, die Eselgespanne oder Mercedes Autos in den heißen Sommertagen aufstauben. Touristensilos, Mac Donalds oder Italienische Motorbootrowdies sind noch absolut unbekannt.

 

Kasmilli - Beach 

Visum: Für EU Mitglieder wird direkt bei Ankunft von der Hafenpolizei ein 1-Monat Visum (Shore-pass) für 10 U$ / Person ausgestellt. Dieses ist ohne Problem verlängerbar und gilt für Reisen im gesamten Land. Crew-wechsel ist ohne Probleme möglich.

Einklarierungshäfen: St. Saranda, Himara, Vlores (Valona), Dirrahio (Durres)

Kosten: 8 U$ Leuchtfeuergebühr, 10 U$ Zollgebühr, eine weitere "Hafen"-Gebühr wird nur fällig falls sie an offizielle Docks anlegen (Kosten ca. 20 U$) Auch die Dock-Gebühren sind momentan unbeschränkt gültig für ganz Albanien bis zu ihrer Ausreise.

Gesundheitsrisiken: keine

Zeitzone ist UTC + 1 Stunden (MEZ mit Sommerzeit)

Währung: Albanischer Lek (1 EU = 125,00 AL / Juni 2001 (Beachte: Inflationsrate bis 40%)


Jacht InfoSegelbericht von Skipper Udo Wyklicky, Katamaran DA'HOAM (= Bayrisch: Zuhause)

Verwundert überhaupt keinen Segelhinweis über Albanien zu bekommen, habe ich in Kerkira, Griechenland mit Ziel Vlore bei der dortigen Hafenpolizei ausgecheckt. Ganz ungläubig betrachtete der Beamte mich. Eine "Clearance", was ist das ? - und nach Albanien, danach hat noch nie einer gefragt. Albanische GastlandflaggeUm aber vor dem Ende meiner Weltumsegelung in Kroatien noch eine weitere Gastlandflagge hinzuzufügen bin ich im Juni 2001 die 70 nm nach Vlore (Valona) motort. Hier angekommen legte ich frech an die Großschifffahrtspeer und habe meine Leinen den neugierigen Albanern zugeworfen. Meine "Spezial" EU Flagge mit Bayrischen Rauten in der oberen Ecke wurde sofort als Deutsch eingestuft und ich in fast fließendem Deutsch in Albanien begrüßt. Der herbeieilende Hafenkapitän fragt, warum ich mich nicht angemeldet hätte? Nun dies habe ich mehrfach auf Kanal # 16 getan - die Offiziellen hören aber hier nur auf # 12. Muß man halt wissen - oder ? Ein strahlender Polizeioffizier quetscht sich nun auch noch in den Salon meiner kleinen Prout Quest 31 und ich verliere fast den Überblick - wer kriegt Kaffee und wer Metaxa. Mit der vorbereiteten Boots-/ Crew Listen (bitte in Englisch) aber, wird dem Bürokratismus der Wind aus den Segeln genommen und kaum 1 Stunde später habe ich Stempel und Shorepass und kann die Quarantäneflagge streichen (die total unsinnig ist - da hier keiner weiß für was sie ist). Als erste Privat Jacht in Valona habe ich Sonderstatus - der Chef der Hafenpolizei fährt mich und den Hafenmeister, in seinem Mercedes (darüber noch mehr), zu einem Aussichtsrestaurant und zahlt das erste Bier."Gezuar" - Prost auf Albanisch. Durstig wie viele Bayern will ich die nächste Runde zahlen - keine Chance! Bis auf die Hafenkosten; Visum und Diesel (s. Landesinfo) schaffe ich es in einer Woche genau 3 U$ auszugeben - ich werde ständig eingeladen. Tradition - heißt es lapidar. Natürlich konfrontiere ich die Beamten und Zivilisten mit Vorbehalten und Fragen - auf alles gibt es nur ungläubiges Kopfschütteln. Piraterie - wie denn - wir haben ja gar keine Boote, Kriminalität - nun die habt ihr in München und Frankfurt auch, oder ? Mit der, Tag und Nacht präsenten, Hafenpolizei am Dock (die dabei friedlich angeln) hatte ich nie ein unsicheres Gefühl - die Coastguard hat sogar einmal mein Boot verlegt, als ein kurzer aber heftiger Südwind mir sonst die Fender zerstört und die Außenhaut zerkratzt hätte, den mein Katamaran geht nur ganz knapp bis zu den großen LKW-Reifen-Fender des Frachtpeers. Die Polizei fährt mich (Banken Sa. + So. geschlossen) auf den Markt und prüft ob die Schwarzmarkthändler mir auch den richtigen Kurs für meine U$ Dollar geben. Das Angebot der Waren aber zeigt, man hat sich deutlich vom Sozialistischen Notstand getrennt. Wie sie aber den westlichen Standart bezahlen blieb mir ein Rätsel, da die Löhne noch ca. bei einem 10tel der unserer liegen. Für umgerechnet 1 EU bekomme ich einen ganzen Rucksack voll, herrlich frischem Gemüse und Obst. Vlora - KiesstrandBelästigt wurde ich nie, eher das Gegenteil. Kaum fragte ich (die Albaner sprechen Italienisch, Deutsch, oder Englisch) nach irgend etwas wurde ich in einen Wagen verfrachtet, bekam genau was ich wollte und ein Bier dazu. Bestechend durch ihre Gastfreundschaft flanieren wir an der Uferpromenade entlang, die gesäumt ist von Bars, Restaurants und Schnellimbissen. Auffallen tu ich irgendwie doch, obwohl die Albaner eine abwechslungsreiche Palette an Haut- und Haarfarben haben. Auch ihre Kleidung kann mit dem südwestlichen Standart mithalten. An die hübschen Damen aber, sei schwer heranzukommen, klagen meine Begleiter. Drogen oder Prostitution sind unbekannt, Bier, Wein und billige Zigaretten gibt es reichlich. Jeder 2te Wagen ist ein Mercedes (und das ist wahrscheinlich untertrieben) und der Albanische Fuhrpark besteht zu 90 % aus Deutschen Autos. Albanische BergwälderStolz werden mir natürlich auch die Berge gezeigt - in einem fast neuen 190 Mercedes Diesel. Beim Zustand der Straßen hätte ich eher auf eine Geländewagenflotte und Pferde getippt. Auf den Bergrücken, der bis zu 2500 hohen Bergen, weht ein kühler Wind, aber man hat einen herrlichen Blick auf den Strand und das Adriatische Meer. Fast undurchdringlich und dunkel wirken die Nadelwälder und am Wegrand, im leuchtenden Farn, warten kleine Lausbuben um aromatische Teekräuter zu verkaufen. Gluckernde, erfrischende Bäche finden ihren Weg bis in den Hafen (Wasser ist kostenlos) und es schmeckt herrlich sauber.

Leider haben sie aus den Bausünden und architektonischen Stümpereien anderer Länder nichts gelernt und so säumen die Straße halbfertige oder häßliche Kastenruinen. Nur vereinzelt zeigt sich noch ein hübsches Bauernhaus, der Pferdekarren im Schatten und mit bunten Blumen eingewachsen.

Wie schade das ich mich hier nicht all zulange aufhalten und im Premieredasein aalen kann - denn ich möchte Anfang August meine Weltreise in Pula, Kroatien beenden - und das sind ja auch noch ein paar traumhafte Meilen entlang der Kroatischen Küste mit unzähligen Inseln. Inseln ! - Sazanit, die dem zweitgrößten Hafen Albaniens vorgelagerten Insel ist NICHT länger Sperrgebiet und kann ungehindert besucht werden.

Steckt noch etwas Entdeckergeist in ihnen? Die Albaner laden sie ganz herzlich ein, nur mit einer Marina und teueren Jahrespermit können sie noch nicht dienen.!

weitere Länderinfos meiner Weltreise finden sie unter: http://surf.to/dahoam


Wetter Wetter: Knackig kalte Winter, zumindest in den Berglagen und heiße Sommertage (bis zu 40°) werden durch die Balkan-Großwetterlage bestimmt. Die gefürchtete Bora aber ist soweit Südlich nur selten wetterbestimmend. Wärend der Segelsaison von Mai bis Oktober ist es tagsüber sehr warm und Abends und Nachts kühlt es angenehm ab. Leider sind die vorherschenden Segelwinde aus NW und SO nie sehr kräftig oder kontinuierlich. Fast 50 % der Zeit herscht Flaute oder ist es schwachwindig, unterbrochen von den täglichen Thermischen Einflüßen (Land- und Seewind) nahe der Küste. Schwere Stürme oder gar Orkane sind nicht bekannt.


Links More Links:  http://surf.to/dahoam (segelberichte) * http://www.albanian.com/main/countries/  * http://www.wetteronline.de/segel_euro.htm http://www.travelnotes.org/Europe/Albania/  * http://directory.albaniaonline.com/travel_and_tourism/tourist_attractions/  * http://www.albinfo.com/albtravel.html 

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