Schären und Dünen (3)
Segeln mit der Arche Noha IV von der Unterelbe über Stockholm, Marienhamn, Hanö, Riga, Ventspils, Klaipeda, Kolberg, Stralsund
20.07.2005: Riga. Wir wollen unbedingt nach Riga, der Wind ist voll gegenan, unter Motor geht es, FUN TOO muß umdrehen. Über den Hafen Mersrags erreichen wir die Mündung der Daugava und endlich Riga. Aber unser Ziel war die IMM 2005, Internationales Mulltihull Meeting. Hier trafen sich Letten, Finnen, Schweden, Dänen, Norweger und Deutsche zum Erfahrungsaustausch. Es wurde ausgiebig gefeiert
Riga: Für Katamarane wollte man anfangs 150% Liegegeld. Siehe Bericht FUN TOO: Booten 117, Seite 34. Viele Dessou-Läden und Verführerinnen. Angeblich Frauenüberschuß. Wir verlassen Riga,und verabschieden uns bei den lettischen Freunden in ihren Heimathafen
Mit der Feier sind dieses Mal Lothar uns Renate dran, unser Sänger und Schauspieler Uwe und Gerhard mit Gertraud von FUN TOO sind ihre Gäste. Wir wollen über Gotland oder Polen zurücksegeln.
31.07.2005: Ventspils. Ursprünglich wollten wir in Jurmala, dem lettischen Seebad auf Ostwind warten. Wir konnten aber auch ohne Schwert einen Anlieger bis Roja segeln. Gerhard mit FUN TOO setzte den Motor ein und war vor uns da. Lothar war etwas abgetrieben und kam mit dem letzten Licht in den Hafen. Morgens motorten wir hinter FUN TOO um das Kap bei Kolka um den Leuchtturm herum, Lothar fuhr über die Untiefe am Ufer entlang und war wieder vorn, auch mit dem Spi war er nicht mehr einzuholen
9ramin
Roja/Ventspils: Neue Tankstelle in Roja, sicherlich 2006 fertig. Ventpils: Kostengünstiges Warmbaden im nahen Schwimmbad, der riesige Strand setzt sich bis hinter Rügen fort. // Absperr-Kugelhahn für Bordklo montiert: Hahn zu, Waltraud pumpt, der 3-Wege Hahn zerlegt sich; zukünftig wird der Hahn mit rotem Band gesichert !
03.08.2005: Pavilosta. FUN TOO und CATORION waren abgesegelt, wir waren allein in Pavilosta(Paulshafen), die Gebäude sind reparaturbedürftig, die Natur und der Strand entschädigen das.
Paulshafen: An der Südseite wird ein neuer Yachthafen gebaut. Ortsnäher ist die Nordseite, obwohl hier fast nichts los ist.
05.08.2005: Liepaja. wir verlassen Paulshafen und segeln nahe der Küste entlang nach Liepaja (Libau) mit seinem riesigen Vorhafen, wir segeln in den Innenhafen und werden verwarnt --segeln im Hafen verboten!! Wir liegen einsam am Steg, der Hafen ist rundum bewacht, ein angehender Kunststudent zeichnet unser Boot, der Strand ist fast unendlich.
Liepaja: Ein riesiger Vorhafen, da im nördlichen Bereich ursprünglich der Militärhafen war. Die goldene Basilika dort ist evtl. ab 2006 auch von innen zugänglich. // Waltraud läßt sich vom Fischer hinter uns irritieren, sie fährt ein klein wenig außerhalb Tonnenstrich, Ruderblatt (1,20m) kommt hoch, Scherstift ist mal wieder ab!
10.08.2005: Klaipeda. Wir verlassen Lettland und segeln nach Klaipeda, das ehemalige Memel, dort müssen wir bis 18 Uhr eintreffen, denn Starkwind naht. In der Hafeneinfahrt müssen wir einer Fähre ausweichen. Den engen Fluß Dane hinauf, rechts um die Ecke und wir sind im Burggraben mit Entengrütze. Vor Königsberg hat es dieses polnische Boot erwischt, der Skipper wird hier tot aus dem Segel geborgen. Er hat sich, nachdem die Masten brachen, beim Abbergen in den vielen Leinen verwickelt. Die restliche Mannschaft ist im Krankenhaus. Mit der Fähre geht es auf die Kurische Nehrung und mit den Bus nach Nidda hier befindet sich die zweithöchste Düne Europas.
Klaipeda: Zur Einfahrt in den Burghafen der Fähre den Vortritt lassen, dann rechts ab, die grüne Handdrehbrücke wird geöffnet, wieder rechts in den Yachthafen, Heckbojen oder siehe Bilder. Wir erlebten dort ein Hochwasser, kleine Inseln fuhren, sogar mit kleinen Bäumchen drauf, den Fluß hinab, Ausfahrt nicht möglich. Ab 10 Uhr wird übrigens die Drehbrücke geöffnet und man muß vom Stadtbummel durch das südl. Tor (Wache). Wir fuhren mit den Rädern von der Südmole den menschenleeren Strand entlang. Endlich, ein Haufen Nackter lädt zum FKK-baden ein. Ein alte Dame fängt an zu randalieren. Wahrscheinlich meckert sie, weil wir noch angezogen sind. Also schneller ausziehen! Jetzt erhebt sich unerwartet ein gemeinsames Gezetter. Ein nettes hübsches Mädchen in der Nähe klärt uns auf: FKK- Frauenstrand. Es gibt extra Strände für FKK- Männer am ganz anderen Ende, auch für mit und ohne Kinder.
STÖRTEBEKER lag hier schon 14 Tage. Bei der Baltec-Regatta ist das Schiff vollgelaufen, weil sich ein Schlauch unten im Rumpf gelöst hatte ( -und die Mannschaft wohl nur ein Auge für die Konkurrenten hatte) Dumm gelaufen ! Hier auch: Lüftungshahn zu – Motore aus –Plastikbenzintank etwas gequetscht.
19.08.2005: Leba. Wir hatten kräftigen Wind. Nur mit Mühe konnte ich das Vorsegel schifften, das Groß war längst geborgen.
Eine 54-Fuß-Yacht überholte uns, drehte aber direkt vor der Hafeneinfahrt wieder ab, den dort stand eine hohe Welle. Noch während der Einfahrt wollte auch Waltraud umkehren, aber es ging alles glatt. Der Motor sollte Dir aber hierbei nicht im Stich lassen. Die Einkaufsmeile ist ein Basar, wie eigentlich überall in den polnischen Seebädern. Ständig laufen abenteuerlich verkleidete Schiffe ein und aus. Die Riga-Flotte belegte die innere Kaimauer fast vollständig. Ein Ausflug zur Wanderdüne bietet sich an.
22.082005: Kolberg. Die Hafenmole von Kolberg wird gerade verbreitert, die Einfahrt ist schwierig, aber bei der ruhigen See ist das kein Problem, Die Innenstadt ist wunderbar restauriert worden.
Kolberg:
Ruhiger Hafen vor der Festung. In der Festung ein schönes Restaurant mit abendlicher Lifemusik. Für die Stadt und den Strand sollte man Fahrräder einsetzen. Dziwow: Liegen nach Einfahrt rechts mit Heckboje im ruhigen Hafen und schönem Umfeld (Strand).
24.08.2005: Swinemünde. Schon wieder verfolgt uns ein Wikinger,aber wir können hinter die Hafenmole von Swinemünde flüchten, in der Innenstadt kaufen wir noch schnell etwas ein, denn in Polen ist manches billiger
Swinemünde:
Man kann direkt in der Innenstadt festmachen, die Läden sind dann ganz in der Nähe, Benzin an der Auto- Tankstelle am Kai.
25.08.2005: Stralsund. Am polnischen Grenzkontrollboot im Stettiner Haff hatten wir Probleme, auch Lothar und sein Freund mußten wie wir nach Neu-Warp zum Ausklarieren. Deshalb verpaßten wir die Öffnungszeiten der Anklamer Hubbrücke, die obendrein seit Mai andere Öffnungszeiten hatte
Bereits im letzten Jahr waren wir hier, wir hatten den idealen Platz für unser flach gehendes Boot gefunden
Waltraud fährt von Koserow zum Rasenmähen nach Hause und versucht aus dem Zug heraus, unser Boot zu fotografieren, ringsherum nur pure Natur
Leticia und Joachim haben mich mit ihrer KAURI im Wamper Wiek bei Stralsund aufgespürt, er muß zurück nach Wolgast, wir als Rentner haben noch viel Zeit.
Brücke nach Anklam.
Eigentlich wollte ich durch die Brücke segeln. Sollte man besser nicht!! Sicherheitshalber wurde das Groß schon vorher weggenommen und das Vorsegel kurz vor der Brücke. Brücke kaputt ?? Also an den Anleger festmachen. Der Wind hat ordentlich zugelegt. Ich manövriere ganz langsam und will den Pfahl in Verlängerung des zu kurzen Anlegers vorn zum Festmachen benutzen. Dummerweise geht das nicht, denn der Pfahl steht nicht im Lot mit dem „geknicktem“ Anleger. Eine heftige Böe, der Kat treibt zurück und ich vernehme das Knirschen vom Beiboot, das sich am außenstehenden, hinteren Eisenpfahl (aus Erdölförderung) für das Boot geopfert hat. Dummerweise entdecke ich die riesigen überstehenden Muttern am Anleger zu spät und so darf ich auch noch Schadstellen am Boot reparieren. Immerhin kann ich den jetzt quer zum Wind liegenden Kat mit Hilfe der Schotwinschen und des Eisenpfahles vom Anleger wegziehen. Per Hand ist das nicht zu schaffen. Man sollte lieber Ankern !!
Stralsund:
Wamper Wiek: Bester Ankerplatz für flachgehende Boote, leider durch an- und aufsässige Motorbootfahrer stark belegt. Angeblich mußte Joachim hier seine gesamten Schnapsvorräte opfern: Er fiel auf den Sandstrand ein bißchen trocken und Kameradschaftshilfe ist gewöhnlich nicht umsonst. Ein Bergungsschlepper wäre teurer gewesen !
Merke: Auch in der Ostsee steigt und fällt das Wasser !!
Erwin und Waltraud Ramin
Schären und Dünen (1)
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