Neues und Aktuelles Juli

Beach-Multis vorgestellt: G Cat5.0 und Expresso

Zwei Boote für den Strand oder zum Herumtollen am Wochenende:

G Cat 5.0 Turbo

Tampa Bay, FL — With great anticipation and an astonished crowd of multihull racers looking on, the new G•Cat 5.0 moves quickly and effortlessly across the water in a light wind on its maiden voyage through Hurricane pass. The 5.0 is the first new-production G•Cat™ in 7 years. “It was a monumental challenge to improve on a superior design,” says G•Cat Founder and Designer Hans Geissler, “but with a new generation of materials and technology at our disposal, we just could not resist the challenge of taking our designs even beyond the next level, and create whole new categories of performance multihulls.” Now available, the new G•Cat 5.0 meter Turbo is the first of the new line to hit the water. Combining G•Cat's proven boardless symmetrical hull design for unmatched lift generated by forward motion, a 28' mast, and a uni-rig sail system with screacher and boomless main, gives the 5.0 meter “exceptional speed and upwind abilities” according to Banks. “This boat is the future in single-handed ultrafast catamarans.”

With the optional forward trampoline and smaller sail/mast configuration, the easiest-to-sail-ever beach rental and family catamaran is born, with plenty of room for the family and gear. The patented easy rudder kick-up system and no centerboard allows even the first-timer to sail safely like a pro.

Contact: Hans Geissler, 33336 Old Saint Joe Road, Dade City, FL 33525

Expresso

Trimaran für das Segeln in Küstengewässern und zum Camping

Masse:
Länge: 6,50 m
Breite: 6,00 m
Gewicht: 400 Kg
Segelfläche.: 32 m2
Material: GFK/ Balsa ! Epoxy

Artikel der Zeitschrift "bateaux" - Mai 1986 , Alle reservierten Rechte - Philippe Rivière
Ein Day-Boat auf drei Rümpfen

Die mediterrane Mehrrumpfboot-Szene macht diskret, aber sicher ihren Weg. Als Designer und Herausgeber einiger kleiner Trimarane, die speziell an den Küsten des Languedoc- Roussillons segeln (wie Calibre 23 oder der Prototyp Port-Lligat-Airlines), hat Philippe Rivière die Gelegenheit, die durch diesen Wettbewerb angeboten wurde, genutzt, um einen kleinen multihull als Entwurf zu Papier zu bringen.. Er stellte sich vor , daß - je nach Anspruch - die sonntägliche Regatta im heimatlichen Revier oder auch die Umrundung von Korsika in der schönen Saison möglich sein sollte.

Für Expresso hat er die Option eines zentralen Cockpits gewählt. Eine Lösung, die erlaubt, den traditionellen Schwachpunkt des Trimarans - hinsichtlich der Absegnung des Layouts - im Handumdrehen zu vergessen. Am Beispiel Tremolino, Pionier in diesem Bereich, bietet Expresso seinen Besitzern bzw. der Crew ein langes Cockpit (zwei Meter zwischen den zwei crossbeams) auf zwei Sitzduchten an, natürlich verlängert durch die Seitentrampoline. Mit Blick auf die Schwimmer setzt sich die Ähnlichkeit zum Tremolino fort, denn sie sind - ebenso wie der zentrale Rumpf - lang und sperrig. Zwei komfortable Liegeplätze konnten im Rumpf untergebracht werden; der eine im Bugbereich und der andere am hinteren Teil. Im allgemeinen ein Konzept, das selbstverständlich mehr dem eines day-boats als dem des wahren Kreuzers gerecht wird. Man geht kaum Risiken ein, indem man diesem Schiffstyp eine größere Popularität in den sonnenverwöhnten Regionen vorhersagt, anstatt einer Verbreitung im Nebel des Nordens. Vor Anker oder am Steg kann man das Cockpit in einem ausgedehnten doppelten Liegeplatz umwandeln, welcher durch ein Zelt geschützt werden kann, das das Cockpit bis zu den gangboards eindeckt.

Für die Rumpfschalen des Expresso wird per Schichtlaminieren eine massive Schale realisiert, während beim Bau des Decksbereiches und des Cockpitbodens Balsaholzsandwich (plus GFK) verwendet wird. Der Kasten für das Steckwert befindet in der Mitte des Cockpits und die zwei Querverbindungen (akas) sind Rohre aus Aluminium.

"Bateaux" - Mai 1986 , übersetzt von: Ralph-Peter Paris

Expresso als Bausatz

RAPTOR 16 - foilerstabilisiertes Auslegerkanu aus den USA

Raptor ist das vorläufige Ergebnis einer langen Versuchsreihe von John Slattebo. Das Boot ist als Leichtgewicht für den Autodachtransport geeignet und läßt sich genauso einfach von zwei Personen zum Wasser tragen. Die Aufbauzeit bsi zum Segeln wird mit 10 Minuten angegeben. Sein wesentlichstes Merkmal ist der manuell einstellbare Hydrofoil. Dieser erlaubt es, dem Ausleger in Lee entsprechenden dynamischen Auftrieb zu verleihen, damit der Ama nicht unter Wasser gedrückt wird.

Als Rigg kommt ein Kohlefaser-Windsurfermast mit einer speziellen Halterung zum Einsatz, gesteuert wird mit Fußpedalen (dank Foiler muss ja nicht "ausgeritten" werden) und zum Beaching kann das Ruder hochgeklappt werden.

Der Raptor ist sicher eine interssante Alternative für diejenigen, denen ein Beachkat inzwischen zu langweilig ist, die aber den Schritt zur Proa noch nicht vollzogen haben (oder vollziehen wollen).

Homepage des Raptor

Buch: CatFun pur - Segelspaß auf zwei Rümpfen

Unabhängig vom Bootstyp "Sportkatamaran" werden auch allgemeine Grundlagen des Segelns vermittelt. So wird ausführlich über das Zusammenspiel von Wind, Segel und Boot informiert. Ob Anluven oder Abfallen, ob Wende oder Halse, auch Segel-Neulinge werden in Schnellstform mit den wichtigsten Elementen bekannt gemacht. Mit vielen Bilder, und oft parallel dazu grafischer Aufbereitung, werden auch komplexere Details gut erklärt. Ein großer Abschnitt über's Kentern und Wiederaufrichten vermittelt wichtige Sicherheitsaspekte. Natürlich fehlt auch das "Schnellsegeln" mit Trapez und Spi nicht, aber generell ist der Inhalt mehr an Einsteigern ausgerichtet. "CatFun pur" ist somit ein Buch, daß sich an diejenigen wendet, die im Urlaub die ersten Gehversuche im Holiday-Club mit dem Beach-Kat wagen wollen. Und es wird sicher seinen Teil dazu beitragen, daß diese Schritte gelingen. Für sein kompaktes Taschenbuchformat ist "CatFun pur" sehr gut aufgemacht und in jedem Fall empfehlenswert.

Cat- Fun pur - Segelspaß auf zwei Rümpfen von Kirsten Gunkel und Helmut Hinnemann, Delius Klasing Verlag, 120 S. broschiert, EUR 12,90, ISBN: 3768812561


Andere Länder, andere Sitten

Eine Möglichkeit, wie man sich für 1000 Euro eine nagelneue Dragonfly 920 Extreme anlachen kann, zeigt Bo Wetzel in seinem Dragonfly-User-Forum. Auch wenn Glücksspiel nicht jedermanns Sache ist, kann man hier tatsächlich einen Trimaran gewinnen. Die Chancen stehen mit mit 1 zu 150 nicht mal so schlecht, wenn halt der Einsatz nicht so hoch wäre. Natürlich könnten auch die Quornings die Preise etwas senken, sind doch 120.000.- EURO + MwSt ein hübscher Batzen. Aber ...


Zu Besuch bei den Zehn-Füssern in Italien

Am 17. Mai war es soweit. Nach langjährigem Kontakt per Internet mit Luigi Scarnicchia von "Il cantierino", dem E-Zine der italienischen Selbstbauer und dem Organ der 19 Fuss-Klasse war ich nach Fano eingeladen. Und so ging es an einem heißen Freitag die 800 km in den Süden. Zuerst zu meinem Freund Mario Marti, der sich auch in der italienischen "Szene" engagiert. Er hatte für mich alles vorbereitet und auch die 5 m Proa (siehe P5) bereits auf seinem Trailer nach Italien heruntergezogen. Es sollte der erste Ausflug damit ins Salzwasser werden.

Doch zurück zu den 10-Füssern.

Der Name rührt von der Grundregel dieser echten Konstruktionsklasse her: Die Boote dürfen maximal 10 Fuss (3m) lang sein. Diesem Mass liegt sinnvolle Länge die den Dachtransport auf einem Fiat 500 erlaubt zugrunde. Die weiteren "Einschränkungen" sind eine maximale Breite von ebenfalls 3 Meter und eine Segelfläche von 8 qm. Auf dieser Basis läßt sich nahezu alles realisieren und so treten in den Regatten auch Jollen gegen Katamarane und Trimarane an und auch manches nicht näher zu definierende Gefährt segelt munter mit. Doch vor der Regatta kam der Salzwassertest der P5, der (es sei vorweggenommen) gründlich misslang. Wie immer war der Mensch (in dem Fall ich) das schwächste Glied. Der Zusammenbau des Bootes bei 35 Grad am Strand unter der "Aufsicht" lauter Fachleute hatte mich mental ganz schön geschwächt. Und so ging das Boot mit einem lausigen Trimm ins Wasser.

Das Ergebnis war nach einem Superstart und einem schnell gesegelten Strich ein misslungenes Shuntingmanöver mit Kenterung. Beim Aufrichten ging eine (lange bekannte und immer verdrängte) Schwachstelle zu Bruch ... Die Rück-/Rettungsfahrt mit dem Schlauchboot des Vereins war nicht so lustig.

Also lieber wieder zurück zu den kleinen Booten. Nach diversen Anlaufschwierigkeiten erfolgte der Start zur ersten Wettfahrt. Das anfangs etwas belächelte "Auslegerboot" mit den Stummelflügeln erwies sich als ausgesprochen schnell, wenn es denn im Gleichgewicht gehalten wurde.

Die beiden Katamarane hingegen überzeugten nicht. War der eine einfach zu plump gebaut (er dient sonst mehr als Badeplattform für Kind und Kegel) hatte der andere Multihull große Probleme mit dem Surfrigg.

Aber das ist ja gerade das nette an dieser Klasse, hier ist "Dabeisein" wirklich noch alles. Die Phantasie wird nicht von verbissenen Obmännern klein gehalten und keine Regattafreaks machen die Boote unbezahlbar. 2 bis 3 Wochenenden basteln und man segelt mit! Dass soll aber nicht heißen, das hier nur "Schrott" auf dem Wasser schwimmt. Es waren auch wunderhübsche Holzboote mit einem Super-Finish zu sehen, aber eben auch etwas "rustikalere" Konstruktionen. Es lebe die Freiheit!

Die Regatta wurde in der zweiten Wettfahrt durch einen wiederholten Sieg zum verdienten Triumpf der Auslegerjolle. Wer sich weiter über die 10 Füsser informieren will, muss zur zeit noch des Italienischen mächtig sein, aber auch für nur Seh-Leute rentiert sich ein Online-Ausflug zu "Il cantierino".

Der Abend in Fano wurde durch ein echt italienisches Festbankett mit Frutti die Mare engros beschlossen. Später durfte ich noch einen Vortrag über Auslegerboote halten, der mir mit Hilfe vom Franco Bertozzi (Segelclub Bologna), der mein bescheidenes Englisch ins Italienische übersetzte auch ohne große Aussetzer gelang. Resümee: Ein schönes Wochenende mit lauter netten Leuten - und wen es mal in dese Ecke verschlägt: Laßt Rimini und Riccione links liegen und besucht Fano.

Othmar Karschulin