Neues und Aktuelles März 2004

Der F-27 kommt in die amerik. Ruhmeshalle

Der Trimaran F-27 vom Designer Ian Farrier wurde am 29. Januar dieses Jahres in Chicago anläßlich der Chicago Strictly Sailboats Show in die amerikanische "Ruhmeshalle" für Segelboote, die "American Sailboat Hall of Fame" aufgenommen.

Das Boot gesellt sich damit in die kleine Runde von bisher 24 geehrten Bootsentwürfen, wie zum Beispiel dem Laser oder der J24.

Jules Vernes Trophy

Berichte vom Rekordspektakel an dem zur Zeit drei Megamultis beteiligt sind. Von der Historie bis zum letzte Stand bei Herausgabe des Multihull Reports:

(14.02.04) Jules-Vernes-Trophy: Auf der Jules-Verne-Route tobt der Bär. Seit dem 6.2.04 ist der Amerikaner Steve Fossett mit seinem 125-Fuß-Kat CHEYENNE (ex Playstation) auf der Jagd nach der Jules-Verne-Trophy. Ihm auf den Fersen segelt Olivier de Kersauson auf dem 112 Fuß großen Trimaran GERONIMO, der 20 Stunden später gestartet ist. Noch an Land liegt der Schöpfer der Jules-Verne-Idee, der Franzose Bruno Peyron. Er wird in den nächsten Tagen mit seinem 38 m langen und 50 m hohen Mega-Kat hinterhersegeln. Die Startreihenfolge spielt natürlich keine Rolle, denn es zählt nur die gesegelte Zeit rund um den Südpol. Peyron's Rekord liegt derzeit noch bei 64&xnbsp;Tagen und 8 Stunden. "Nebenbei" geplanter Rekord ist das 700 sm Etmal (gesegelte Strecke in 24 Stunden). 461 Seemeilen hat Kersauson mit seiner Crew in den vergangenen 24 Stunden schon mal zurückgelegt, ohne die "idealen Bedingungen" die er vielleicht erst in den Roaring Fourties findet. Allemal dürfte mit einem Durchschnittsetmal zwischen 250sm und 300 sm über die gesamte Distanz zu rechnen sein. Werte an die unsereins kaum im Einzelfall herankommt, aber wer will schon so segeln ...

(16.02.04) Jules-Vernes-Trophy: GERONIMO dreht um ... Dem armen Skipper Olivier de Kersauson sind zwei Gennaker zerrissen. Da er nur noch ein Reserveexemplar hat und es sich anscheinend um einen Material-, Baufehler handelt, macht es in seinen Augen wenig Sinn weiterzusegeln. So geht's zurück nach Brest für neue Tücher. Vielleicht wird der nächste Anlauf zusammen mit Bruno Peyron und seiner nagelneuen 120 Fuß ORANGE II stattfinden. Steve Fossett hingegen ist mit seiner "Cheyenne" gut unterwegs. Samstag früh ist er mit einem bisherigen Durchschnitt von 16 Knoten über den Äquator. Bestes Etmal bei ihm bisher 452 Seemeilen.

(18.02.04) Jules-Vernes-Trophy: Heute morgen hat sich Bruno Peyron mit seiner ORANGE II auf den Weg gemacht, seinen alten Rekord (64 Tage, 8 Stunden) zu brechen.

(20.02.04) Jules-Vernes-Trophy: Auch ORANGE II geht es nicht besser als GERONIMO. Nachdem sich eine Crashbox (Rammschutz) an einem Bug verabschiedet hat, bleibt auch Bruno Peyron nichts anderes übrig als nach Lorient zur Reparatur zurückzusegeln. Und dabei soll nicht mal eine Ramming stattgefunden haben. Das ist um so bitterer, da sie bereits am ersten Tag ein Etmal von fast 600 sm hingelegt hatten. So geht es eben, wenn man an der Grenze des Möglichen und darüber hinaus segelt. Aber was soll's, 2-3 Tage basteln und dann geht es wieder raus, Rekorde jagen.

(22.02.04) Jules-Vernes-Trophy: CHEYENNE hat unter Steve Fosset auch ein beachtliches Etmal hingelegt: 566 Meilen, das entspricht einem Durchschnitt von 23.6 kts über 24 Stunden. An einer Kaltfront entlang kam er auf der "Straße nach Süden" bis auf 1400 sm an das Kap der Guten Hoffnung heran. Die ORANGE II ist am Sonntag, den 22. wieder in Lorient eingetroffen und steht jetzt schon zur Reparatur auf dem Trockenen. Kersauson von GERONIMO läßt sich keine Zeit für neue Gennaker. Die alten werden nur instandgesetzt und aufgemöbelt, damit er nicht das Zeitfenster seiner Meteorologen verpaßt. Am Montag soll es schon wieder auf die Rekordhatz gehen.

(24.02.04) Jules-Vernes-Trophy: Das Bruch-Roulette dreht sich weiter. Laut Meldungen von Bord der CHEYENNE schien das Vorstag ca. 900 sm vor Kapstadt zu Bruch gegangen zu sein. Da das Vorstag der Orange in das Segel integriert ist, ließ sich der Schaden nicht sofort schlüssig analysieren. Nach Reparaturen die Nacht durch hat die Profi-Crew das Problem aber wieder in den Griff bekommen. Originaltext von Steve Fossett: "The crew of Cheyenne has reconnected the forestay. Cheyenne has gybed to the Southwest and is continuing its attempt to break the Round the World Sailing Record. The forestay cable, which supports the mast, pulled out of its end fitting. None of us on board has ever seen this fitting fail before. The repair process took over 16 hours and was accomplished using hand tools - where this type of work is usually done in a rigging shop with specialized heavy equipment."

(27.02.04) Jules-Vernes-Trophy: Am Ende des 20 Tages hat CHEYENNE ca. 780 Seemeilen Vorsprung vor dem alten Rekord aus 2002 herausgesegelt. Mit einem Etmal von 564 Seemeilen und einem Schnitt von 23.5 kt ist sie weiterhin sehr gut unterwegs. Die Wetterbedingungen sind perfekt, von einigen kleinen Eisbergen mal abgesehen. Der Trimaran von GERONIMO von Kersauson ist seit Mitternacht schon wieder unterwegs und auch der Kat ORANGE II von Fosset ist seit 9.00 morgen wieder im Rennen. Jetzt werden die Meldungen wieder dichter erfolgen. Hoffentlich nicht wieder mit negativen Bruch-Schlagzeilen.


Supergleiter aus Frankreich

Kaum ist der alte Rekord für die Weltumsegelung gebrochen, kommt die nächste Sensationsmeldung aus Frankreich: Yves Parlier hat seinen gleitfähigen 60 Fuss Kat mit Parallelrigg zu Wasser gelassen.

Wieder ein Monstrum auf Rekordjagd, bei dem anscheinend das derzeitige Speed- weltrekordboot "Techniques Avancees" ein wenig Pate gestanden hat. Doch anstatt auf den schrägen Schwertern/Foilern zu schweben, will Parlier sein Boot mit dem uralten Prinzip des Wasserflugzeug-Schwimmers mit eingebauter Gleitstufe aus dem Wasser heben. Geplant sind jetzt erst einmal diverse Testfahrten. Dann soll es aber ernst werden, mit Transatlantikraces und den üblichen Rekordversuchen.

Technische Daten:

Länge: 18,28 m (60 Fuß);
Breite: 15,05 m;
Verdrängung: 4,5 t;
Tiefgang: 3,8 m;
Masthöhe: 24 m;
Segelfläche am Wind: 240 qm;
Segelfläche raumschots: 390 qm

Messen aktuell

Boot Tulln
4.3. bis 7.3.2004 Tulln, Österreich

Budapest Boat Show
5.3. bis 8.3.2002 Budapest, Ungarn

Copenhagen International Boat Show
20.2. bis 29.2.2004 Copenhagen, Denmark

New Hampshire Boat Show
5.3. bis 7.3. Manchester, New Hampshire

Lisbon Boat Show
28.2. bis 8.3.2004 Lisbon, Portugal

Norwegische Bootsshow
21.3. bis 12.3 2004 Lillestrom, Norwegen

Kurz vorgestellt: Privilege 395

Neu von der Werft Alliaura ist die Privilege 395, sie wird statt der bewährten Privilege 37 gebaut. Die wesentlichsten Merkmale sind: Die Pantry ist nicht mehr im Backbordrumpf untergebracht, sondern oben im Salon, was die Bordfrau sicher zu schätzen weiß. Sie muss nicht mehr im Keller schuften, sondern kann auf der gleichen Höhe wie Skipper's Navigationstisch agieren. Weiter gibt es ein höheres Rigg (Mast: 15,65m) und die Länge hat um rund 60 cm zugelegt. Der Preis beginnt bei Euro 318.000,- für die Standardversion.

Privilege 395, Technische Daten:

Länge: 11,76 m
Wassertank: 470 l
Breite: 6,56 m

Dieseltank: 2 x 122 l
Tiefgang: 1,20 m
Kabinen: 3
Segelfläche: 82 m²
Kojen in den Kabinen: 6
Verdrängung: 7.000 kg
Motor: 2 x 28 PS