Bau der Proa P8 (3)

Kalapuna, die Proa P8

Stapellauf

In den letzten Bilder habe ich beide Stapelläufe und Segeltests vom Herbst 2010 und Frühjahr 2011 zusammengefaßt.

Der erste Stapellauf war ja , wie anfangs berichtet, nicht so einfach, da das Boot erstmal vom Hausdach heruntergeholt werden mußte. Aber mit guter Plaung und einem Flaschenzug als Bremse ging es letztlich recht problemlos - bis auf die später auftauchenden Beschädigungen.

Der zweite Zusammenbau war inklusive Transport vom ca. 200m entfernten Winterlager zum Strand eine Sache von knapp 3 Stunden. Das ist der Vorteil eines zweiten Stapellaufs - man weiß wie es funktioniert.

Das Boot läßt sich bei wenig Wind von einer Person ganz brauchbar mit dem Paddel bewegen, Weht es mehr, ist der Windwiderstand doch zu groß und man kommt gehörig ins Schwitzen. So wird Kalapuna in Kürze mit einem 2 PS Flautenschieber ausgerüstet.

Die ersten richtigen Segeltests habe auch einige Korrekturen mit sich gebracht. Zum Einen wurden alle Leinen auf endlos umgestellt. Das hat den Wirrwarr an Deck deutlich veringert. Dafür gab es neue Probleme:

Die Spannung der Running Stays reicht nicht mehr aus, um den Mast in seiner jetztigen Position bei Wind von der falschen Seite vor dem Umfallen zu bewahren, auch ohne Segel. Speziell am Steg ist das unangenehm :-) Der Mastfuss wird daher ca. 35 cm nach Luv verschoben, um das Dreieck zwischen den Stagen und dem Mastfuss zu vergrößern. Als Zusatznutzen ergab sich ein wunderbarer Platz für die kleine Winsch.

Die Großschot ist jetzt ungeschoren, was das Shunten erheblich vereinfacht. Allerdings ist das Segel bei Wind über 15 Knoten nicht mehr händisch dicht zu holen. Dazu ist jetzt zentral vor dem Mast eine Miniwinsch installiert.

Das Boot verhält sich sehr stabil, so daß man für alle Handgriffe genug Zeit hat. Überhaupt segelt KALAPUNA sehr sicher. Geradeaus wie auf Schienen, eher leegierig. Und mit zwei Mann auf der Plattform wird der Ama auch bei stärkerem Wind (15-20 kn) nur etwas angehoben und bleibt sonst brav im Wasser. Das gibt ein gutes Gefühl von Sicherheit.

Messergebnisse liegen nur bescheidene vor. In unserer Bucht sind derartige Winddreher, daß man kaum was über den Wendewinkel sagen kann. Er dürfte aber nach GPS so zwischen 90 und 100 Grad liegen. Da war ich echt positiv überrascht. Das kann nach der Korrektur der Mastposition und dem besseren Dichtholen mittels Winsch nur noch besser werden.

Naja und der Speed - Wind geschätzt so 15 Knoten und Speed am GPS knappe 8 Knoten - aber das Ganze recht hart am Wind. Raum waren wir schon mal gut über 10 Knoten unterwegs. Schön ist das schnelle Anspringen bei der kleinsten Brise oder Böe.

Mittlererweile erlaubt die Übung auch einen Start unter Segeln vom Dorfsteg und hier das letzte Video:

Proa KALAPUNA mit drei Personen gut unterwegs:

Letzter Stand Herbst 2012

KALAPUNA wurde jetzt zwei Saisons auf dem Meer gesegelt und hat sich als schnelles und sicheres Boot herausgestellt.

Aber es hat auch aus der Praxis heraus einige Korrekturen gegeben.

Es hat sich gezeigt, daß der Mastfuss nach dem Shunten kaum in die vorgesehene Lagerung in der Bugspitze zu bringen ist. Das Segel hing meist neben dem Bug freischwebend am Fall. So habe ich darauf reagiert und die Rolle der Shunting-Line nach außen verlegt. Jetzt muss nur noch ein kleiner Keil vor die Ringschraube gesetzt werden, da sich bei leichtem Wind der Yardfuss dort manchmal verklemmt.

Der Winkel zwischen Yard und Baum wurde verkleinert, das Segel umgeschnitten und hat jetzt nur noch ca. 18 qm. Die anfangs 20 qm Segelfläche waren, trotz der 80 kg des Skippers, für das Einhandsegeln zu groß. Nachdem sich der neue Schnitt bewährt hatte, wurde im Winter 2011 ein neues Segel bei Elvström mit etwas eingearbeitetem Bauch geordert. Das bringt jetzt ca. 5 Grad mehr Höhe und auch mehr Speed bei leichtem Wind.

Und damit das neue Segel etwas länger hält, habe ich mir beim Markisenbauer eine schöne Schutzhülle schneidern lassen.

Letzter Stand Sommer 2017

Nachdem das Boot den Winter 2015/2016 an der Mooring im Wasser verbringen mußte, war ein gröberer Refit erforderlich geworden. Also wurde Kalapuna 2016 in den Garten hochgeholt und den Sommer über wieder auf Vordermann gebracht.

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