Neues und Aktuelles Oktober 2003

Le Grand Pavois in La Rochelle

Die (Multihull-) Bootsaustellung in La Rochelle hat unser Mitglied Hansjörg Hennemann besucht und jede Menge Eindrücke mitgebracht. Er hat auch drei neue Multis genau unter die Lupe genommen, die Aventura 28, die 4xCat28Raid und die Hélios 42. Weiteres dazu lest Ihr hier:

Die Messe und die drei neuen Boote
Multihull-Bummel an den Stegen


Kelsall-Kats mit variabler Geometrie

Die Katamaranschmiede von Derek Kelsall bietet zwei echte Innovationen mit variabler Geometrie, den AmKat mit amphibischen Neigungen sowie eine neue X-Kat-Variante mit Parallelrigg.

AmKat

Es gibt bisher, gegenüber den dreibeinigen Freunden, kaum klappbare Katamarane. Dabei drückt den Kat-Besitzer letztlich auch die Breite seines Bootes, wenn es um Transport und Liegeplatz geht. Die üblichen konstruktiven Angebote ließen bestenfalls ein Zerlegen zu, was bei Bootsgrößen über 6 Meter immer zu gröberen Aktionen ausartet. Kelsalls Antwort darauf heißt AmKat. Letztlich ist es natürlich keine neue Erfindung, aber eine Idee wurde konsequent durchkonstruiert und auch gebaut! In seinen Designüberlegungen gibt sich Kelsall aber nicht mit dem Klappmechanismus alleine zufrieden, er versucht eine Brücke zum Land zu schlagen und dem Boot amphibische! Funktionen zu verleihen. Jeder hat vielleicht schon mal ein Dinghi mit integrierten Laufrädern gesehen, damit es sich leicht an Land verräumen läßt - aber an einem 20 oder 26 Fuss Klapp-Katamaran, dass ist echt neu. Der Klappvorgang dauert mitttels eines einfaches Handkurbelsystems beim Prototyp ca. eine Minute und kann im Wasser erfolgen. Während des Aufklappvorgangs wird die Plattform zwischen den Rümpfen nur um max. 5 Grad gekippt, das Bierglas bleibt also stehen. Der Prototyp wurde als einfacher "Platformkat" gebaut, der sich unter Motor fortbewegt. Der Umbau zur Segelvariante mit Aerorigg und Karbonmast ist im Gang.


Amkat 20 (Foto:Derek Kelsall)

Einsatzgebiete so eines Bootes könnten sein:

Zwei Prototypen wurden gebaut und schwimmen bereits. Drei weitere von 22 bis 30 Fuss sind zur Zeit in den USA und Australien im Bau. Kelsall freut sich über jeden Innovator, der bereit ist zum jetzigen Stand schon einzusteigen und natürlich auch eigene Ideen mit einzubringen.

X-Kat 26

Einen anderen Weg geht Kelsall mit dem neuen X-Kat Design. Es besticht durch zwei herausragende Neuerungen, ein Telekop-Beam-System und einem Parallel-Rigg. Er will damit in die Domäne der Klapp-Tris "einbrechen", die letzlich die Trailer-Multihull-Szene beherrschen. Sein Grundgedanke ist es, die Zeit vom Parken des Trailers am Slip bis zum Segeln drastisch zu verkürzen. Beim Klappen kann der den Trimaranen wenig abnehmen, da geht das Auseinanderschieben der Telekope auch nicht schneller. Aber das Parallelrigg mit seinen kurzen Masten ist ungleich schneller einsatzfähig, als bei vergleichbaren Tris. Beim X-Kat kann das Aufriggen während der Fahrt aus dem Hafen erfolgen.


X-Kat 26 (Foto:Derek Kelsall)

Das Basisdesign ist als einfacher Daysailer konzipiert, der als Feriensegler, Angelboot bis hin zum Wasserski-Einsatz! genutzt werden kann. Mit einem 50 PS Aussenborder bestückt können 12 Leute mit bis zu 20 Knoten bewegt werden. Die Cockpit-Plattform bietet mit ihren 2.2m mal 5.0 m ausreichend Platz dafür. Ein großes Bimini oder ein Deckszelt erweitern den Einsatzbereich.

Weitere Infos bei Derek Kelsall: www.kelsall.com


Die Proa "Leone"

Jeder kennt die hochpolierten hölzernen Schmuckstücke von den diversen Messen, auf denen sich die letzten Reste der Bootsbaukunst präsentieren. Allerdings sind es bis jetzt immer Monos gewesen, von der Edel-Jolle bis zum liebevoll aufgepeppten Oldtimer. Das gehört jetzt der Vergangenheit an!

Was passiert, wenn sich ein ins Holz verliebter Italiener mit dem Thema Auslegerboot befaßt, zeigen die Detail-Fotos der wunderschönen Proa von Giorgio Mussi:

Homepage: LEONE